Materialien zum Philosophie-lernen und Globalen Lernen


Buchhinweis


Stichworte: Weltreligionen (Christentum, Judentum, Isalm) – Trialog im Blick auf Religionspädagogik








Bibliographische Angaben:



Klaus von Stosch, Tuba Işik (Hg.): Prophetie in Islam und Christentum. Verlag Ferdinand Schöningh. Paderborn. 1. Aufl. 2013, 272 Seiten, Reihe: Beiträge zur Komparativen Theologie. Band 8. ISBN: 978-3-506-77644-0






Zum Buch:










Drei Weltreligionen (Christentum, Judentum, Isalm) berufen sich auf Abraham und sind streng „monotheistisch“. Gerade die Botschaft von dem einen Gott wird von Propheten Gottes verkündet und verteidigt. „...Dennoch verbergen sich hinter dem gemeinsamen Erbe und der gemeinsamen Anerkennung derselben Proheten auch wichtige Differenzen – gerade zwischen Islam und Christentum.“1

Propheten und ihren Botschaften sind Thema dieses Buches - Ergebnis einer Tagung in der Katholischen Akademie Schwerte Anfang 2011. Zwei Schwerpunkte setzt diese Sammlung von insgesamt 14 Beiträgen:



I. Religionsgeschichtliche und theologische Grundlagen zum Thema Prophetie



Das zentrale Anliegen dieses ersten Teils des Buches besteht darin, fundamentaltheologische, religionsgeschichtliche und exegetische Abhandlungen über Prophetie aus jüdischer, christlicher und islamischer Perspektive vorzustellen und ins Gespräch zu bringen, um auf diese Weise die Problemstellung zu entfalten, an die eine gegenwärtige Religionspädagogik anknüpfen kann“2 – so die Herausgeber in der Einleitung.

Was sich in allen Beiträgen zeigt: Voraussetzung dieser Verarbeitung ist wohl ein religiöses Bekenntnis zur Sicht des Propheten aus der eigenen Religion heraus – interessant (aus der Perspektive eines Trialogs) ist dann die Fragestellung, „Muhammad als Prophet? Versuch einer christlichen Annäherung (Autor Klaus von Stosch).



II. Religionspädagogische Konkretisierungen in Islam und Christentum



In diesem Teil wird der Diskussionsstand (Teil 1) aufgegriffen und im Blick auf Religionspädagogik verarbeitet. Die theologischen und religionsgeschichtlichen Grundlagen werden hier auch wieder im Licht des eigenen Bekenntnisses gesehen und vertieft. Schritte zu unterrichtspraktischen Konkretisierungen (z.B. Blick auf die Gestaltung von Unterrichtseinheiten oder der Curriculumentwickulung, Formulierung von Kompetenzen o.ä) gibt es allerdings höchstens in sehr allgemein gehaltenen Ansätzen.




Einordnung für die Bildungsarbeit



Das Buch bietet in seinen Aufsätzen vielfältige Hintergrundinformationen für Studierende und Lehrkräfte, die in einer solchen Vilefalt in dieser thematischen Orientierung bisher nicht zugänglich waren.

Der erste Schwerpunkt (I. Religionsgeschichtliche und theologische Grundlagen zum Thema Prophetie) ist für jede Form des Religionsunterricht wichtig. Grundlegende Zusammenhänge werden angesprochen und können so eine Grundlage für weiterführende religionspädagogische Überlegungen sein. Im 2 Teil gibt es hierzu einige Zugänge (II. Religionspädagogische Konkretisierungen in Islam und Christentum), hier ist zunächst mal gesammelt worden, Theorie und (Schulbuch)praxis aus unterschiedlichen Blickwinkeln sind zum Thema gemacht.

Allerdings bleibt viel offen – besonders auch, weil „Religionspädagogik“ sehr undifferenziert zu Grunde gelegt wird. So z.B.

- Geht es um den Unterricht von religiösen Gemeinschaften im Zusammenhang mit ihrem Gemeindeleben (z.B. Kommunion, Konfirmations oder Firmunterricht, auf islamischer Seite um die Unterweisung in der „Koranschule“ der Gemeinschaft) oder geht es um schulischen Religionsunterricht, für den es ja festgelegte Lehrpläne und Kompetenzforulierungen gibt? Geht es um Überlegungen für ein Curriculum, das vielleicht „weltreligionsübergreifend“ denkbar wäre (z.B. auch im Sinne „Komparativer Theologie“)?




Martin Geisz, August 2013


1S. 7

2S.8